Persönlichkeit entwickeln

In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die allgegenwärtige Veränderung. Was genau ist Persönlichkeit, was kann eine Motivation zur aktiven und bewussten Entwicklung sein und welche Möglichkeiten dazu gibt es.

Evolution – Veränderung

Im Darwinismus wird die Evolution als Artentransformation bezeichnet [1]. Evolution und Transformation sind für mich starke Begriffe von Veränderung und zeigen deutlich, dass ohne Veränderung – im Sinne von Anpassung – kein Überleben möglich ist. Die Umwelt ändert sich in den Augen eines kurzen Menschenlebens nur langsam im Vergleich zur gesamten Menschheitsgeschichte. Gleichzeitig bringt der Technologische Wandel insbesondere in den letzten wenigen Jahren enorme Veränderung mit sich. Die Auswirkungen davon sind bei jedem Einzelnen z.B. in der Art und Weise von Kommunikation zu beobachten. Damit ändern sich jedoch auch gesellschaftliche Werte und kulturelle Aspekte.

Nur ein Beispiel dafür ist die immer stärkere Frage nach einer sinnstiftenden Tätigkeit. Einen beliebigen Job zumachen, nur um die finanzielle Sicherheit und Unabhängigkeit zu gewährleisten, damit Luxus zu finanzieren und doch keine Zeit für Familie und Freizeit zu haben verändert sich über Generationen hinweg. Dabei ist nicht der Job selbst entscheidend, sondern die eigene Perspektive darauf [2].

Die eigene Persönlichkeit entwickeln

Die Perspektive, also den Blick auf Dinge zu verändern fällt oft schwer. Durch unsere Erlebnisse, Erfahrungen, Erziehung etc. sind wir in bestimmter Art und Weise geprägt. Damit haben wir einen definierten Blick auf die Welt. So haben bspw. Wahrnehmungsfilter, Glaubenssätze und Werte einen grundlegenden Einfluss auf den persönlichen Umgang mit allem und sind sehr individuell ausgeprägt.

Wenn sich die Welt nun wie oben beschrieben verändert, kann die eigene Veränderung – Entwicklung der Persönlichkeit – den Umgang mit diesen Veränderungen vereinfachen und die Bedeutung von Erlebnissen und Beobachtungen positiv beeinflussen.

Was aber ist die Persönlichkeit?

Die Suche im Internet findet folgende Erklärung:

Per·sön·lich·keit
Substantiv, feminin [die]
1. [ohne Plural] Gesamtheit der persönlichen (charakteristischen, individuellen) Eigenschaften eines Menschen

Damit kann eine Entwicklung derselben verstanden werden als die zielgerichtete, im eigenen Sinne positive Veränderung der persönlichen charakteristischen und individuellen Eigenschaften. Dies geschieht unbewusst durch neue Erlebnisse und Erfahrungen. Gleichzeitig kann eine solche Entwicklung auch bewusst gestaltet und gesteuert werden.

Nach den vier Phasen des Lernens [3] ist eine Bewusstwerdung die Grundvoraussetzung für Lernen. Bei neuen Themen bedarf es dem Bewusstsein für die eigene Inkompetenz. So muss mir zunächst klar werden, dass es ich etwas nicht weiß oder kann. Einem 5 jährigen Kind ist zunächst nicht bewusst, dass es keine Diplomarbeit zum Thema Quantenphysik schreiben kann.
Bei der Veränderung von vorhandenem Wissen oder Verhalten braucht es zunächst ebenso ein Bewusstsein über die unbewusste Kompetenz, damit diese in einem zweiten Schritt verändert werden kann. Nur was uns bewusst ist, daran können wir arbeiten.

Wie mache ich mir meine Kompetenz bewusst?

Hierzu gibt es zwei sehr einfache Wege. Durch Feedback von außen und durch Selbstreflexion. Andere Menschen können mein Verhalten beobachten und dieses zurückspiegeln. Somit können mir Verhaltensmuster bewusst gemacht werden, welche ich selbst nicht wahrnehme, da diese automatisch ablaufen und ich gar nicht darüber nachdenke, wie z.B. beim Autofahren oder Atmen. Das Johari-Fenster [4] zeigt auf, dass nur durch Feedback von außen meine blinden Flecken aufgedeckt werden können.

Die Fähigkeit der Selbstreflexion bezeichnet das Beobachten und Analysieren des eigenen Handelns, Denkens und der eigenen Gefühle. Bei der Beobachtung steht das Bewusstwerden im Vordergrund, bevor durch die Analyse ein Verstehen erfolgen kann. Die eigenen Motive zu (er)kennen erhöht die Nachhaltigkeit der anschließenden Veränderung insbesondere dann, wenn das Motiv auch mit einem angepassten oder gänzlich anderen Verhalten verfolgt werden kann (welches weniger einschränkend oder als negativ empfunden wird).

Kleine Übung für kleine, aber erste und stetige Schritte in der Persönlichkeitsentwicklung

Der innere Beobachter kann bei einem Zeitaufwand von nur 1-2 Minuten zwischendurch immer wieder aktiviert werden. Auch wird dafür weder ein spezieller Raum noch irgendeine Art von Hilfsmittel benötigt.

Kurz innehalten, die eigenen Gedanken, Gefühle und das Handeln wahrnehmen, ohne(!) eine Bewertung vorzunehmen. Dabei können diese kurzen Fragen helfen:
1. Was denke ich gerade?
2. Was fühle ich in diesem Moment?
3. Was genau mache ich da eigentlich?

Manchmal kommt vielleicht nicht direkt eine Antwort. Einfach einen kurzen Moment warten, bis eine Antwort auftaucht. Dies gelingt möglicherweise nicht immer und kann zu Anfang schwer fallen. Aber hast du dich als Kind auf das Fahrrad gesetzt und bist einfach losgefahren? Oder bist du auch mal umgefallen, wieder aufgestanden und hast es erneut versucht, bis es irgendwann dann geklappt hat.

Diese Übung einmal oder mehrmals täglich durchführen, steigert das Bewusstsein über die eigenen charakteristischen und individuellen Eigenschaften – also die eigene Persönlichkeit.

Referenzen

[1] https://de.m.wikipedia.org/wiki/Darwinismus
[2] https://www.haufe-akademie.de/perspektiven/sinn-im-job/
[3] https://www.leadion.de/2013/01/23/vier-phasen-des-lernens/
[4] https://de.m.wikipedia.org/wiki/Johari-Fenster

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